27. November 2020
Professor Dr. med. Ulrich Vetter steht im regelmäßigen Kontakt zu Joseph Amankwaa, dem Geschäftsführer des Methodist Faith Healing Hospital (MFHH) in Ankaase. Prof. Vetter hatte den Kontakt für die AGAPLESION Stiftung hergestellt und organisiert die Hilfsaktionen. Früher war er u.a. Geschäftsführer der AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN KASSEL.
Privat und beruflich hat sich über die AGAPLESION Stiftung eine enge Freundschaft zwischen Ulrich Vetter und Joseph Amankwaa entwickelt. Selbstverständlich ist Corona in ihren derzeitigen Gesprächen ein großes Thema. „Gerade in der Zeit von April bis Mitte Juni 2020 war die Lage in Ghana sehr angespannt“, berichtet der Initiator. „Großstädte wurden abgeschottet, Kliniken waren überlastet, die hohe Zahl der Infizierten und Todesfälle eine große psychische Belastung für die Beschäftigten.“ Mittlerweile (Stand: Dezember 2020) sei diese ganz schwere Phase überwunden.
Die AGAPLESION Stiftung unterstützte das MFHH – ebenso andere Partnerkrankenhäuser in der Umgebung – kurzfristig beim Einkauf von Schutzbekleidung und Hygieneverbrauchsmaterial, vom Desinfektionsmittel bis hin zu Handschuhen. „Die Hilfe kam sehr gut an“, versichert Ulrich Vetter. Viele der Pflegekräfte und Ärzte hatten sich mit dem Virus angesteckt. Und das trotz Covid-19-Station und einer Trennung des Personals in zwei Gruppen.
Prof. Vetter nennt zwei Gründe, die die Eindämmung des Corona-Virus‘ in den Kliniken erschwerten: „Zum einen, weil die Hygienevorkehrungen in den Tropen sehr viel schwerer einzuhalten sind, zum anderen, weil Angehörige sehr viel enger in die Versorgung der Patienten eingebunden sind als in Deutschland, denn sie waschen und versorgen die Patienten mit Essen und Bettwäsche.“ Das führt zu vielen gegenseitigen Begegnungen und öffnet dem Virus viele Wege. Andererseits findet das Leben viel draußen an der frischen Luft statt, gerade das Einkaufen auf den bunten Märkten. Das schränkt die Verbreitung des Virus‘ durchaus ein.
Gegenseitige Besuche, die coronabedingt ausfielen, sollen nachgeholt werden. Geplant war, dass zwei Krankenschwestern aus Ghana im März 2020 nach Darmstadt kommen sollten, um sich mit den deutschen AGAPLESION Kollegen austauschen – doch sie mussten kurzfristig am Flughafen in Accra, der Hauptstadt Ghanas, umkehren. Ärzte von AGAPLESION, die ihre ghanaischen Kollegen kennenlernen und schulen wollten, mussten ebenfalls daheim bleiben.