06. November 2018
Afrika – vor allem Namibia, Mosambik und Südafrika – kennt Hans-Jürgen Steuber gut. Lange Jahre lebte der heutige AGAPLESION Aufsichtsratsvorsitzende mit seiner Familie im südlichen Teil des Kontinents und arbeitete dort für ein europäisches Bankenkonsortium. Noch heute verbinden ihn insbesondere mit Namibia enge wirtschaftliche und freundschaftliche Verbindungen. Gerne nennt er Namibia seine zweite Heimat und reist immer noch regelmäßig in dieses Land „der unendlichen Weite“. Er kennt viele Klinken in dieser Region und hat sich schon dort behandeln lassen.
In Ghana war Steuber noch nie. Er weiß aber: „In Afrika unterscheidet man – ähnlich wie in Deutschland – zwischen staatlichen, privaten und konfessionellen Krankenhäusern. Doch in Afrika sind die Unterschiede sehr viel deutlicher zu spüren. Die Behandlung in staatlichen Einrichtungen ist sehr günstig und steht allen Bevölkerungsgruppen offen. Aber die hygienischen Standards sind gewöhnungsbedürftig, Patienten bringen eigene Bettwäsche und eigenes Essen mit. Private Klinken und viele konfessionelle Häuser sind da auf vergleichsweise hohem medizinischem und pflegerischem Niveau. Während die Privaten kommerziell betrieben werden und nicht allen Bevölkerungsgruppen finanziell zugänglich sind, spürt man in den kirchlichen Einrichtungen, wo häufig katholische und evangelische Ordensschwestern arbeiten, den diakonischen Geist noch sehr stark“. Hinzu kommen viele Dorfkrankenhäuser, die eine Basisbehandlung gegen Malaria und Aids anbieten sowie Entbindungsstationen haben.
Ein methodistisches Krankenhaus in Mosambik ist Steuber besonders in Erinnerung geblieben. Es liegt im Einzugsgebiet einer Missionsstation in der Region Cambine und wird von der United Methodist Church der USA unterstützt. Steuber kannte das dortige Missionsehepaar und wusste daher, dass zwischen diesem Krankenhaus und dem methodistischen Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg eine mit den Zielen von AGAPLESION vergleichbare Kooperation besteht. Er hatte vor einigen Jahren die Gelegenheit einer Führung durch das Krankenhaus in Mosambik. Das hat ihn tief beeindruckt: „Aus meiner Sicht kann man hier beispielhaft sehen, wie eine zwei Kontinente umspannende Kooperation zwischen Krankenhäusern funktioniert“, erinnert sich Steuber. Es ging um den Austausch von Pflegekräften, Fortbildung von Ärzten an technischen Geräten und Sachspende von medizinischen Geräten.
Genau darum soll es auch bei der Kooperation von AGAPLESION mit dem Methodist Faith Healing Hospital gehen: „Das Krankenhaus in Ghana, mit dem wir nun kooperieren möchten, wird nach meinem Eindruck strukturell gut geführt – auch bei wirtschaftlichen Themen sprechen wir dieselbe Sprache. Und Englisch als Amtssprache, erleichtert die Korrespondenz enorm. So haben wir die Möglichkeit, eine solide Partnerschaft auf Augenhöhe aufzubauen“, so Steuber. Die Besichtigung durch das Krankenhaus in Mosambik habe ihm gezeigt, wie wichtig es ist, ein offenes Miteinander zu pflegen. Eine große Chance sieht Steuber im gegenseitigen Besuch von Pflegekräften und dem medizinischen Erfahrungsaustausch zwischen deutschen und ghanaischen Kollegen. „Von einem interkulturellen Austausch profitieren beide Seiten gleichermaßen“.
Unser Aufsichtsratsvorsitzender freut sich sehr, dass AGAPLESION eine Partnerschaft mit einem ghanaischen Krankenhaus eingeht: „Eine solche internationale Kooperation insbesondere mit einem Kontinent wie Afrika ist für beide Seiten bereichernd und segensreich. Außerdem freue ich mich, dass die Wahl auf ein methodistisches Krankenhaus gefallen ist. Viele AGAPLESION Einrichtungen kommen ebenfalls aus der methodistischen Tradition – das verbindet.“
Interessant zu wissen: Der Kontakt zum Methodist Faith Healing Hospital (MFHH) in der Kleinstadt Ankaase entstand über den Rotarier Club Kaufbeuren, der das Krankenhaus schon länger fördert sowie unseren ehemaligen Geschäftsführer Herrn Prof. Ulrich Vetter, der Mitglied im German Rotary Volunteer Doctors e. V. (GRVD e.V.) ist. Im November wird nun eine Delegation aus Vertretern von AGAPLESION und den Rotariern nach Ghana fliegen, um die Kooperationsvereinbarung zu unterzeichnen.
Die Rotarier sind eine Gruppe engagierter Menschen, die sich weltweit humanitären Diensten verschrieben haben. Steuber selbst ist als Past-Präsident engagiertes Mitglied des Rotarier-Clubs Bielefeld-Waldhof. Dieser möchte das Projekt auf internationale Ebene heben und die Förderung über die Rotarier International ausweiten. Auch nach Ghana reist der AGAPLESION Aufsichtsratsvorsitzende als engagierter Rotarier mit – mit seinen weitreichenden Erfahrungen in Afrika und als überzeugter Methodist möchte er Vorstand Jörg Marx vor Ort beraten und unterstützen.