28. März 2023
Herr Marx, was war der Grund der Reise?
Marx: Wir haben 2018 unsere erste Reise nach Ghana unternommen. Damals konnten wir einige Projekte (OP-Ausstattung, Wäscherei, Zentralsterilisation und Zahnarzthelferinnenschule (Rotary)) anstoßen. Jetzt wollten wir uns nach drei Jahren Pandemie über den Stand der Projekte informieren und die weitere Zusammenarbeit besprechen.
Was sind im vergangenen Jahr die größten Errungenschaften für das Methodist Faith Healing Hospital gewesen?
Marx: Tatsächlich wurden große Fortschritte gemacht: Die Fertigstellung der Zahnarzthelfer:innenschule, die Inbetriebnahme des neuen OP, der ZSVA (Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung) und der Wäscherei. Gleichzeitig konnte noch ein Notstromaggregat in Betrieb genommen werden. Das ist ein wichtiger Schritt zu einer höheren Patientensicherheit, da Stromausfälle an der Tagesordnung sind. Insgesamt sind das tolle Erfolge – auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie die wirtschaftliche Entwicklung in Ghana wirklich dramatisch sind.
Welche Projekte sind für dieses Jahr geplant?
Marx: Nach dem Engagement in die Infrastruktur in den ersten Jahren der Kooperation, steht jetzt die Unterstützung im Bereich Wissenstransfer an. Das heißt konkret, geplant ist, dass ein OP-Team von AGAPLESION nach Ghana reisen wird sowie ein umfangreicher Transfer von Management-Knowhow. Auch der Besuch einer Delegation aus Ghana bei uns ist in Planung. Daneben wird es aber sicherlich weiterhin erforderlich sein, die Infrastruktur zu unterstützen – was die Ausstattung betrifft und bei Schulungen zur Medizintechnik.
Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Marx: Nach meinem ersten Besuch 2018, bei dem ich den Eindruck gewinnen konnte, dass es deutlich voran geht, war ich jetzt über die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des fürchterlichen Krieges in der Ukraine entsetzt.
Eine unglaubliche Inflation, und als Folge eine deutlich sichtbarere Armut als im Jahr 2018 – Kinder, die auf der Straße leben! Das hat mich wirklich sehr betroffen gemacht. Aber, ich habe auch viele Menschen gesehen, die hoch motiviert und engagiert sind und fast immer ein Lachen im Gesicht haben – viel Optimismus und Gottvertrauen in sich tragen!
Welche Gründe gibt es dafür zu spenden?
Marx: Ich glaube, wir machen hier wirklich gute Entwicklungsarbeit und man sieht die Erfolge! Wichtig ist, nicht nur in die Infrastruktur zur investieren, sondern man muss auch den Support zur Verfügung stellen. Es hilft nichts, Geräte dort stehen zu haben, diese müssen auch betrieben werden können – durch Schulungen, Wartungen und Reparaturen usw. Mit der AGAPLESION Stiftung leisten wir vor Ort wirklich nachhaltige Entwicklungshilfe und tragen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Ghana bei!