17. Juni 2015
Selbstständig handeln zu können und das eigene Leben in der Hand zu haben, ist Lebensqualität. Ist ein Mensch in seinen Fähigkeiten eingeschränkt oder von Einschränkungen bedroht, helfen Ergotherapeuten, die größtmögliche Selbstständigkeit wiederzuerlangen. Dafür erarbeiten Therapeuten gemeinsam mit ihren Patienten jeweils individuelle Lösungen.
1965 gründete die Diakonisse Christa Godemann als erste Ergotherapeutin den Bereich im Diakonieklinikum. Vor 50 Jahren war die Ergotherapie oder Beschäftigungstherapie, wie man sie früher nannte, noch wenig bekannt und etabliert. Schwester Christa Godemann, die zuvor als Krankenschwester in der Pflege tätig war, machte eine Ausbildung zur Beschäftigungstherapeutin. Ihre Schwerpunkte lagen zunächst in der Behandlung von Langzeitkranken und Schlaganfallpatienten. „Zu Beginn war es nicht immer leicht. Es galt erst einmal deutlich zu machen, welche Behandlungsmethoden sich wofür eignen und Erfolge der Therapien aufzuzeigen“, so beschreibt Schwester Christa Godemann die Anfänge. Doch schon nach kurzer Zeit hatte sich die Ergotherapie etabliert und wurde fest in den Behandlungsplan der Patienten mit einbezogen. Nach etwa 15 Jahren wurde die Ergotherapie personell erstmalig aufgestockt, von dem Zeitpunkt an wuchs der Bereich kontinuierlich.
1994 übernahm Andrea Simon die Leitung, nachdem Schwester Christa Godemann in den Ruhestand gegangen war. Ihr persönlicher Schwerpunkt in der Arbeit liegt im Bereich Neurologie, der Ausbau und die Weiterentwicklung der therapeutischen Methoden sind für sie wichtig. „Wir behandeln täglich sehr unterschiedliche Menschen mit individuellen therapeutischen Ansätzen, so dass es nie langweilig wird. Das Großartigste ist, wenn ein stark beeinträchtigter Mensch sich irgendwann wieder selbstständig anziehen kann“, freut sich Andrea Simon. Mit den Gegebenheiten zurechtzukommen, auch mit Einschränkungen, eventuell neue Möbel, andere Abläufe sich aneignen und dann selbstständig zu sein, das ist das Hauptziel für Therapeuten und Patienten.
Um die Patienten auch nach ihrem stationären Aufenthalt weiterbehandeln zu können, wurde 1998 eine Praxis für Ergotherapie im Diakonieklinikum aufgebaut, die über eine Krankenkassenzulassung verfügt. Sie steht ambulanten und stationären Patienten offen. „Die Idee entstand, da immer mehr Patienten den Wunsch äußerten, nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus ihre Therapie mit Unterstützung unseres Teams fortzusetzen. Für uns Ergotherapeuten eine optimale Möglichkeit, den Menschen während der gesamten Entwicklung zu begleiten und zu sehen, welche Therapieform wie bei dem jeweiligen Patienten anschlägt“, erläutert Andrea Simon. Die Praxis arbeitet sehr eng mit der Logopädie und dem Rehazentrum zusammen. So eröffnet sich ein umfassendes therapeutisches Angebot für Kinder und Erwachsene. Das Behandlungsspektrum ist vielfältig und reicht von der Spiegeltherapie zur Schmerzreduktion über die Sensorische Integrationstherapie für Kinder bis hin zum alltagsorientierten Training im häuslichen Umfeld.
Heute arbeiten insgesamt 20 Ergotherapeuten im Diakonieklinikum. Sie sind in ganz unterschiedlichen Bereichen tätig: in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, dem Zentrum für Psychosoziale Medizin, dem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), der Neurologischen Klinik, der Geriatrie, der Handchirurgie oder der Praxis für Ergotherapie.
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Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen. Es ist ein Haus der höchsten Versorgungsstufe und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Mehr als 150.000 Patienten vertrauen jährlich der fortschrittlichen Hochleistungsmedizin und der professionellen Pflege mit ihren christlichen Wurzeln. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum" zur Behandlung von Schwerverletzten. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brust- und das Darmkrebszentrum sowie das Gynäkologisches Krebszentrum sind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Senioreneinrichtungen, Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum sowie verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier mehr als 2.400 Menschen.