Durch „Flüssigbiopsie“ Krebspatienten noch zielgerichteter behandeln – neue Methode am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN im Einsatz

06. November 2019

Hagen, 6. November 2019 – Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken pro Jahr jeweils über 35.000 Männer und 30.000 Frauen an Darmkrebs – ein Schicksalsschlag für die Betroffenen. Den Patientinnen und Patienten aus Hagen und Umgebung in dieser für sie schweren Zeit zur Seite zu stehen und sie umfassend zu therapieren, hat sich daher das zertifizierte Darmkrebszentrum Hagen am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN seit Jahren zur Aufgabe gemacht. Nun bieten die Krebsexperten dort eine weitere optimierte Diagnosemöglichkeiten an, um noch zielgerichteter und individueller behandeln zu können: die sogenannte „Liquid Biopsy“.

Die „Flüssigbiopsie“ fußt auf der Erkenntnis, dass die DNA abgestorbener Tumorzellen als sogenannte zellfreie DNA in das Blutsystem der Patienten gelangt. Durch eine einfache Blutentnahme können die Fachärzte am AKH Blutproben gewinnen und von den Spezialisten des angegliederten Instituts für Pathologie am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN speziell untersuchen lassen. Denn die Tumorzellen geben Erbinformationen ins Blut ab, die auf Genveränderungen hin geprüft werden. Da sie allerdings nur in kleinsten Mengen im Blut vorkommen, bedarf es modernster, hochsensibler Analyseverfahren, die nun den Nachweis ermöglichen. „Damit können wir beispielsweise bei Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebsbefund durch das Blut nachweisen, ob und welche Metastasen sich bilden und daraus die individuell passende Therapie ableiten“, erklärt Prof. Dr. med. Wolfgang Timmermann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und einer der Leiter des Darmkrebszentrums, die Vorteile. Fragen nach dem Für und Wider von Antikörper- oder Chemotherapie sowie einem chirurgischen Eingriff können die Ärzte so noch präziser beantworten – und zwar schonend für die Patienten, weil eben nur „ein kleiner Pieks“ für die Blutentnahme notwendig ist.

„Unsere Möglichkeiten im Labor sind schon sehr ausgereift, und ich erwarte sehr gute Ergebnisse für unsere Patienten“, ist auch Dr. med. Markus Ruwe, Leiter des Institutes für Pathologie am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN, von der Methode überzeugt. Derzeit profitieren vor allem Darmkrebspatienten in fortgeschrittenem Stadium und metastasierenden Tumoren von der neuen Methode. Eine Ausweitung auf andere Krebsarten wie zum Beispiel bei Lungenkrebs ist aber bereits in der Planung. „Unser Ziel ist es, mit zunehmender Validierung die Liquid Biopsy auch für weitere Krebsarten anbieten zu können“, blickt Prof. Timmermann in die Zukunft.

Weitere Informationen über das AGAPLESION ALLGEMEINE KRANKENHAUS HAGEN finden Sie im Internet unter: www.akh-hagen.de

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist mit 486 Betten das größte Krankenhaus an einem Standort in Hagen und bietet seinen Patienten mit 20 Fachabteilungen und Schwerpunkten sowie diversen Kompetenzzentren die größte Disziplinenvielfalt unter einem Dach. Diese Größe und Leistungsfähigkeit setzen unsere Mitarbeiter Tag für Tag in eine dem Patienten zugewandte Fürsorge und Menschlichkeit um. Im Rahmen des Versorgungsauftrages werden bei uns jährlich rund 22.000 Patienten stationär behandelt.

Das AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN ist als akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum anerkannt. Mit unserer Berufsfachschule bieten wir jungen Menschen darüber hinaus die Möglichkeit einer modernen Ausbildung im pflegerischen Bereich.

Pressekontakt

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Ärzte des Darmkrebszentrums zeigen die Liquid Biopsy.

Pathologe Dr. med. Markus Ruwe, Arne Heße, Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Prof. Dr. med. Wolfgang Timmermann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie (v.li.na.re.), vor dem wichtigsten Helfer: dem molekularpathologischen Analysegerät.