19. April 2023
Welche Sorte darf‘s denn sein?“ Diese Frage stellt sich Patient:innen im AGAPLESION BETHESDA WUPPERTAL direkt nach einer Operation. Denn sobald sie die Augen öffnen und nach ihrem Wohlbefinden gefragt wurden, bieten ihnen das Anästhesiepersonal im Aufwachraum ein Wassereis an.
In der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin hat das Team um Chefarzt Dr. med. Martin Weiss damit gute Erfahrungen gemacht. „Um den Durst der Patient:innen und Patienten nach der Operation zu stillen und gleichzeitig zu verhindern, dass ihnen durch zu viel Flüssigkeit übel wird, ist ein Wassereis optimal“, erklärt der Chefarzt.
Außerdem hat es eine abschwellende Wirkung und kühlt den Hals, der nach einer OP durch Beatmungshilfen gereizt sein kann. Zusätzlich regt das Eis die Speichelbildung an, vertreibt den schlechten Geschmack im Mund und es wirkt erfrischend. „Dies alles trägt dazu bei, die Genesungszeit optimal zu starten“, betont der Anästhesie-Experte weiter. Getreu nach seinem Motto: „In einem Eis steckt ganz viel Medizin“, verteilte Thomas Skwirblies, Leiter Anästhesiepflege, im Aufwachraum, deshalb fleißig Wassereis.
Denn erfahrungsgemäß leiden rund 30 Prozent der Patient:innen unter einer postoperativen Übelkeit; ein trockener Mund und Halsschmerzen sind weitere Beschwerden, als Folge einer künstlichen Beatmung während einer Narkose. Die Verabreichung eines Wassereises im Aufwachraum kann solche unangenehmen Nebenwirkungen lindern bzw. verhindern. Und diese positiven Wirkungen sind nicht nur subjektiv spürbar, sondern lassen sich auch wissenschaftlich belegen. So zeigte eine niederländische Studie, die 2017 im British Journal of Anaesthesia publiziert wurde, dass der Verzehr von Wassereis die postoperative Übelkeit und Erbrechen unter den Probanden halbieren konnte.
„Wir haben in den ersten Tagen bereits sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unsere Patienten nach überstandener OP mit einem Eis zu überraschen“, sagt Dr. Frank Wagner als OP-Manager und Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie des Diakonissenkrankenhauses Leipzig. „Es zeigt sich tatsächlich ein lindernder Effekt und eine gute Verträglichkeit, weshalb dieses Angebot sehr gern angenommen wird.“ Aktuell werden im Aufwachraum des Diako täglich rund zehn Eisportionen in den Geschmacksrichtungen Orange oder Cola ausgegeben. Im vorhandenen Sortiment können sich die Patientinnen und Patienten ihr Wunscheis selbstverständlich auch hier frei auswählen.