27. Februar 2020
Coronaviren sind sogenannte Zoonosen, das bedeutet, sie gehen von Tieren auf den Menschen über. Es gibt sieben verschiedene Coronaviren, die Menschen krankmachen können: Vier verursachen harmlose Erkältungskrankheiten, SARS hat Anfang des Jahrtausends eine Epidemie in China ausgelöst, MERS ungefähr 2010/11 im Mittleren Osten. Und nun ist das 2019-nCOV aufgetreten.
Die Sterblichkeitsrate des 2019-nCOV liegt vermutlich niedriger als die von SARS und MERS, ist allerdings mit circa 2 Prozent nicht trivial.
Es beginnt mit Erkältungssymptomen, zusätzlich können auch Magen-Darm-Probleme auftreten. Schwere Fälle zeigen das klinische Bild einer Lungenentzündung mit Husten, Atemnot und Fieber.
Das ist unklar. Frühe Daten zeigen einen Mittelwert von 5,2 Tagen, sie kann aber bis zu 14 Tage betragen.
In den allermeisten Fällen als milde Erkältung. Es sind auch asymptomatische Virusträger beschrieben. In wenigen Fällen gibt es zunehmende Atemprobleme, die meist spontan wieder abklingen, sich aber auch selten zu einer schweren, lebensbedrohlichen Lungenentzündung weiterentwickeln.
Bisher ist keine Therapie gegen das Virus gesichert. Die Behandlung ist rein unterstützend. Es wird zurzeit überprüft, ob Anti-Virusmedikamente hilfreich sind, wie sie bei HIV-Infektionen eingesetzt werden.
Eine Mensch-zu Mensch-Übertragung ist gesichert. Auch asymptomatische Virusträger können wohl andere Menschen anstecken. Es handelt sich um eine Tröpfcheninfektion, das heißt die Ansteckung erfolgt über respiratorische Sekrete.
Wichtig ist eine gute Handhygiene, Nies- und Hustenetikette und Abstand zu Erkrankten halten. Ein bis zwei Meter gelten als ausreichend.
Bisher gibt es keinen Impfstoff.
Es wird analog zu einem Influenza-Verdacht verfahren: Zunächst wird ein Nase-Rachen-Abstrich entnommen und in ein Speziallabor geschickt. Bis zum Eingang des Ergebnisses wird der Patient isoliert. Wenn es negativ ist, kann die Isolierung aufgehoben werden.
PD Dr. David Heigener ist Chefarzt des Zentrums für Pneumologie der Spezialklinik für Lungenheilkunde am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG. Die Schwerpunkte des Zentrums reichen von der Onkologie über die Infektiologie bis hin zur Schlafmedizin.
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