Hautkrebs: Daher ist die Vorsorge so wichtig

01. Juli 2024

Welche Symptome hat man bei Hautkrebs?

Hautkrebs kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, die je nach Art des Hautkrebses variieren. Die häufigsten Hautkrebsarten sind das Basalzellkarzinom auch Basaliom genannt, das Plattenepithelkarzinom und das maligne Melanom. Es ist wichtig, die Anzeichen und Symptome frühzeitig zu erkennen, um eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Hier sind die typischen Symptome der drei Haupttypen von Hautkrebs:

 

Basalzellkarzinom:

  • Perlartige Knötchen: Kleine, glänzende, perlmuttartige Knötchen, häufig im Gesicht, am Hals oder an anderen sonnenexponierten Stellen.
  • Wunden, die nicht heilen: Ein Geschwür oder eine Wunde, die nicht heilt oder immer wieder aufbricht und blutet.
  • Wachstum mit erhöhtem Rand: Ein flacher Fleck mit einem erhabenen, oft rötlichen Rand.
  • Narbenähnliche Läsion: Ein fleischfarbener, wachsender Fleck, der wie eine Narbe aussehen kann.

 

Plattenepithelkarzinom:

  • Raue, schuppige Flecken: Raue, schuppige oder krustige Flecken, die wachsen und bluten können.
  • Wunden, die nicht heilen: Ähnlich wie beim Basalzellkarzinom kann es zu nicht heilenden Wunden kommen.
  • Erhabene, rote Knötchen: Feste, rote Knötchen, oft in sonnenexponierten Bereichen wie Gesicht, Ohren, Hals und Händen.
  • Schmerz oder Empfindlichkeit: Betroffene Bereiche können schmerzhaft oder empfindlich sein.

 

Malignes Melanom:

  • Veränderung in einem bestehenden Muttermal: Jede Veränderung in der Größe, Form, Farbe oder Textur eines bestehenden Muttermals kann ein Warnsignal sein.
  • Neues ungewöhnliches Wachstum: Das Auftreten eines neuen, ungewöhnlichen Wachstums oder Flecks auf der Haut.
  • ABCDE-Regel:
    • Asymmetrie: Eine Hälfte des Muttermals ist ungleich der anderen.
    • Begrenzung: Unregelmäßige, unscharfe oder gezackte Ränder.
    • Color (Farbe): Uneinheitliche Farben, einschließlich Schattierungen von Braun, Schwarz, Rot, Weiß oder Blau.
    • Durchmesser: Muttermale, die größer als 6 Millimeter sind (ungefähr so groß wie der Radiergummi eines Bleistifts).
    • Erhabenheit/Entwicklung: Veränderungen in Größe, Form, Farbe oder das Auftreten neuer Symptome wie Blutung, Juckreiz oder Verkrustung.

 

Allgemeine Symptome, die bei allen Hautkrebsarten auftreten können:

  • Juckreiz oder Brennen: Betroffene Bereiche können jucken oder brennen.
  • Blutung oder Verkrustung: Läsionen oder Flecken, die leicht bluten oder sich verkrusten.
  • Schnelles Wachstum: Ein schneller Anstieg der Größe eines Hautflecks oder Knotens.
  • Schmerzen oder Empfindlichkeit: Schmerzen oder Empfindlichkeit in den betroffenen Bereichen, insbesondere bei Berührung.

 

Was wird bei der Hautkrebsvorsorge gemacht?

Eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung ist eine präventive Maßnahme, die darauf abzielt, Hautkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen, um die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung zu maximieren. Die Untersuchung wird von einem Dermatologen bzw. Dermatologin, also einem Hautarzt oder einer Hautärztin, durchgeführt und umfasst mehrere Schritte.

Zu Beginn der Vorsorgeuntersuchung führt der Dermatologe oder die Dermatologin ein Gespräch mit dem Patienten bzw. der Patientin, um individuelle Risikofaktoren und Vorgeschichten in der Familie zu ermitteln. Dazu gehören ebenfalls die persönliche Vorgeschichte von Sonnenbränden, der Hauttyp und die Anzahl der vorhandenen Leberflecke.

Im Anschluss folgt die eigentliche Hautuntersuchung. Dabei untersucht der Dermatologe oder die Dermatologin die gesamte Hautoberfläche, einschließlich schwer zugänglicher Stellen wie der Kopfhaut, zwischen den Fingern und Zehen sowie der Schleimhäute. Es ist wichtig, dass der Patient oder die Patientin sich für diese Untersuchung vollständig entkleidet, um eine gründliche Begutachtung zu ermöglichen.

Ein zentrales Hilfsmittel bei der Hautkrebsvorsorge ist das Dermatoskop. Dieses spezielle Vergrößerungsgerät erlaubt es, Hautveränderungen genauer zu betrachten und feinste Details zu erkennen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar wären. Auf diese Weise können atypische Muttermale und verdächtige Hautveränderungen besser beurteilt werden.

 

Sollte der Dermatologe oder die Dermatologin eine auffällige Hautveränderung entdecken, kann er oder sie eine Gewebeprobe (Biopsie) entnehmen, die anschließend im Labor untersucht wird. Diese histopathologische Untersuchung ist entscheidend, um festzustellen, ob es sich bei der Hautveränderung um Hautkrebs handelt und, falls ja, um welche Art von Hautkrebs es sich handelt.

Zusätzlich zur professionellen Untersuchung im Rahmen der Hautkrebsvorsorge ist es wichtig, dass Patienten und Patientinnen regelmäßig ihre Haut selbst auf Auffälligkeiten untersuchen. Dies sollte monatlich erfolgen und alle Hautbereiche umfassen, auch solche, die normalerweise nicht der Sonne ausgesetzt sind. Bei der Selbstuntersuchung kann die zuvor erklärte ABCDE-Regel helfen.

 

Ist Hautkrebs heilbar?

Hautkrebs ist heute gut behandelbar.

Das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom sind die häufigsten Formen von Hautkrebs und haben in der Regel eine sehr gute Prognose. Diese Krebsarten neigen dazu, lokal zu wachsen und nur ganz selten zu metastasieren, d.h. Absiedelungen im Körper zu bilden. Früherkennung durch Hautkrebsvorsorge beim Dermatologen oder bei Dermatologin und Behandlung sind entscheidend, aber selbst in fortgeschrittenen Fällen ist die Heilungsrate hoch. Chirurgische Eingriffe sind die häufigste Behandlungsmethode und führen oft zur vollständigen Heilung. In Fällen, in denen eine Operation nicht möglich ist, können Strahlentherapie oder andere lokale Behandlungsformen eingesetzt werden.

Das maligne Melanom hingegen ist die gefährlichste Form von Hautkrebs. Die Heilungschancen sind hierbei stark vom Stadium der Erkrankung bei der Diagnose abhängig. Früh erkannt, wenn das Melanom noch dünn und auf die oberste Hautschicht beschränkt ist, liegt die Heilungsrate nach chirurgischer Entfernung bei über 90%. Mit fortschreitendem Stadium und insbesondere bei Metastasierung sinken die Heilungschancen. Moderne Therapien wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien haben in den letzten Jahren signifikante Fortschritte gemacht und können in fortgeschrittenen Stadien das Überleben verlängern und in einigen Fällen auch zur Heilung führen.

 

Die Plastische Chirurgie bietet hierzu alle operativen Methoden zur Behandlung dieser Hautkrebsarten an. Hierbei liegt besonderes Augenmerk auf einer onkologisch sicheren Behandlung in Verbindung mit einer ästhetisch unauffälligen Rekonstruktion, insbesondere im Gesichtsbereich.

Ebenfalls können auffällige Muttermale bzw. Hautveränderungen innerhalb der Plastischen Chirurgie prophylaktisch, also vorbeugend, entfernt werden, ehe der Hautkrebs entsteht bzw. sich entwickeln kann. Ziel bei allen Verfahren ist ein möglichst unauffälliges, ästhetisch-anspruchsvolles Äußeres für den Patienten oder die Patientin. Moderne Techniken in der Plastischen Chirurgie ermöglichen es, Hautkrebs mit höchster Präzision zu entfernen und dabei so viel gesunde Haut wie möglich zu erhalten. Dies minimiert das Risiko eines Wiederauftretens und gewährleistet gleichzeitig ein bestmögliches ästhetisches Ergebnis. Auch komplexe Rekonstruktionen, etwa durch Hauttransplantationen oder lokale Lappenplastiken, werden angewandt, um größere Defekte nach Tumorentfernung erfolgreich zu schließen.

 

Wie oft soll man zur Hautkrebsvorsorge gehen?

Eine regelmäßige Vorsorge ist wichtig, um potenziellen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Häufigkeit der Vorsorgeuntersuchungen kann je nach individuellen Risikofaktoren variieren. Generell wird empfohlen, dass Erwachsene mindestens einmal im Jahr eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung durchführen lassen. Bei Menschen mit erhöhtem Risiko, wie Personen mit heller Haut, vielen Leberflecken, einer familiären Vorgeschichte von Hautkrebs oder einer Vorgeschichte von Sonnenbränden, kann es notwendig sein, diese Untersuchungen häufiger durchzuführen.

Zusätzlich zu den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen ist es wichtig, dass Sie Ihre Haut regelmäßig selbst untersuchen. Achten Sie auf neue oder sich verändernde Muttermale, ungewöhnliche Flecken oder Wunden, die nicht heilen. Nutzen Sie dabei die zuvor genannte ABCDE-Regel: A für Asymmetrie, B für unregelmäßige Begrenzung, C für Farbveränderungen, D für Durchmesser größer als 5 Millimeter und E für Erhabenheit oder Veränderung. Wenn Sie auffällige Veränderungen bemerken, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.

Neben der ärztlichen Vorsorge spielt der Sonnenschutz eine entscheidende Rolle in der Prävention von Hautkrebs. Verwenden Sie täglich Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor (bsp. SPF 50), tragen Sie lockere, schützende Kleidung und meiden Sie die direkte Sonneneinstrahlung während der Mittagstunden. Diese Maßnahmen können das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, erheblich reduzieren.

 

Wie oft zahlt die gesetzliche Krankenkasse Hautkrebsvorsorge?

Ab einem gewissen Lebensjahr übernimmt die Krankenkasse die Untersuchung zur Hautkrebsvorsorge. Das so genannte Hautkrebs-Screening wird alle zwei Jahre für alle Patienten und Patientinnen ab dem 35. von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Für Personen unter 35 Jahren werden die Kosten für eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, es sei denn, es gibt spezielle Risikofaktoren oder medizinische Notwendigkeiten, die eine frühere Untersuchung rechtfertigen. In einigen Fällen bieten Krankenkassen jedoch zusätzliche Vorsorgeprogramme an, bei denen auch jüngere Versicherte Anspruch auf Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen haben. Es lohnt sich, bei der eigenen Krankenkasse nachzufragen, ob solche erweiterten Leistungen im Versicherungsvertrag enthalten sind.