18. Oktober 2019
Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben die erhöhte Temperatur, die Häufung extremer Wetterereignisse, Trockenheit, Überschwemmungen und Stürme, aber auch die erhöhte UV-Strahlung.
Veränderte Wetterverhältnisse begünstigen die Vermehrung und Ausbreitung von Krankheitserregern – auch beispielsweise von bisher hierzulande nicht heimischen Mückenarten, die Malaria übertragen, Zeckenarten oder anderen Wirtstieren. Dadurch können Infektionserkrankungen häufiger auftreten und sich stärker verbreiten.
Die verlängerte Pollenflugsaison beeinträchtigt das Wohlbefinden von Allergikern. Weitere Faktoren, die unsere Gesundheit negativ beeinflussen, sind erhöhte Ozon- und Feinstaubbelastungen.
Medizinische Folgen sind die Zunahme und das Neuauftreten von zahlreichen Krankheiten wie beispielsweise Exsikkose, Dehydratation und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch Hitzewellen.
Vermehrte Allergien und Lungenerkrankungen resultieren aus der Schadstoffbelastung. Eine erhöhte UV-Strahlung sorgt für mehr Hauterkrankungen. Verminderte Wasserqualität und Lebensmittelhygiene sowie die Vermehrung von Krankheitsüberträgern verursachen höhere Fallzahlen bei Infektionskrankheiten sowie Magen-Darm-Infektionen.
Aus den extremen Wetterereignissen, wie Stürmen oder Überschwemmungen, können physische Folgen wie Verletzungen resultieren, aber auch psychische Folgen wie Belastungen durch andauende Hitze.
Besondere Risikogruppen sind Säuglinge und Kleinkinder, ältere und pflegebedürftige Menschen und Personen mit eingeschränkter Anpassungsfähigkeit, das heißt mit Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche.
Die gesundheitlichen Konsequenzen sind in Mittel- und Nordeuropa noch vergleichsweise gering. In den trockenen Sommern spielten bisher bei den Risikopersonen besonders Exsikkose und Kreislaufprobleme sowie psychische Belastungen eine Rolle. Eine sich verändernde Situation hinsichtlich neuer Krankheitserreger hat hierzulande bisher nur in Einzelfällen zu Infektionskrankheiten geführt.
Eine Zukunftsprognose ist wegen der zahlreichen Einflussfaktoren sehr schwierig. In Anbetracht der rasanten Veränderungen müssen die Risiken aber sehr ernst genommen werden.
Bereits spürbare Folgen des Klimawandels sind die ansteigenden Temperaturen und heißen Sommer. Deshalb gilt es Hitze-Vorsorge zu treffen: Intensive und anhaltende Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden. Schützen Sie ihre Haut vor UV-Strahlung mit Sonnenschutz, tragen Sie atmungsaktive Kleidung und eine Kopfbedeckung. Verschieben Sie körperliche Anstrengungen auf kühlere Stunden. Wirken Sie der Dehydrierung des Körpers entgegen: Trinken Sie viel und zwar lauwarm – Wasser, Tees und verdünnte, ungezuckerte Fruchtsäfte.
Für Risikogruppen, wie Säuglinge, Senioren und Menschen mit Erkrankungen, gelten nochmal gesonderte Regeln. Die Gefahr durch Hitze ist immer abhängig von der persönlichen Situation und variiert stark.
Wichtig ist auch Nachbarschaftshilfe: Unterstützen Sie alleinstehende pflegebedürftige und kranke Menschen, die anderweitig nicht versorgt werden.
PD Dr. med. Rainer Markgraf ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am AGAPLESION ALLGEMEINES KRANKENHAUS HAGEN.
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