21. Juli 2023
Die Rotenburger Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist spezialisiert auf die schonende Behandlung von Krebserkrankungen: Bei einer Bestrahlung mit Hilfe eines sogenannten Linearbeschleunigers werden energiereiche Strahlen auf die Krebszellen gerichtet, um diese vollständig zu zerstören. Die moderne Strahlentherapie ist ein effektives und für Patient:innen schmerzfreies Verfahren, um Krankheiten zu heilen, sie aufzuhalten oder, um die daraus resultierenden Schmerzen zu lindern.
„Der neue Hochpräzisions-Linearbeschleuniger verbindet modernste Technik mit Patientensicherheit und mit einer schonenden, wirkungsvollen Behandlung“, erläutert Chefarzt Dr. Hilko Strehl: „Er ist eines der modernsten High-End-Geräte auf dem Markt mit drei Photonen-Energiestufen und fünf Elektronen-Energie-Stufen.“ Der Behandlungstisch des Geräts kann millimetergenau in sechs Ebenen – drei linear und drei rotierend – bewegt werden. Das führt zu einer noch genaueren Lagerung des:der Patient:in.
Das leistungsstarke Bestrahlungsgerät erlaubt es mit einer Präzision von weniger als einem Millimeter eine Bestrahlung stereotaktisch in sehr kurzer Zeit durchzuführen. Das heißt: Die hochenergetische Röntgenstrahlung fällt aus verschiedenen Richtungen auf den Tumor oder die Metastase ein und erzeugt nur dort eine hohe Dosis, während gleichzeitig umliegende Organe und Gewebe optimal geschont werden.
Es können auf diese Weise kleinste bis hin zu großen und tiefliegenden Tumoren behandelt werden. Nun kann mit dem neuen Linearbeschleuniger die Klinik auch eine sogenannte computergestützte atemgeführte Tumorbehandlung anbieten. Ein großer Vorteil, denn durch die Patientenatmung während der Bestrahlung hebt und senkt sich der Brustkorb und erschwert die punktgenaue Behandlung. Durch die neue Technologie kann dies ausgeglichen und dadurch die Präzision weiter gesteigert werden.
Das Gerät bietet unter anderem auch Cone Beam Computer Tomographie (CBCT), also die Erzeugung dreidimensionaler Bilddaten. Dieses sogenannte iterative Bildgebungsverfahren verbessert die herkömmlichen Rekonstruktionsmethoden und liefert qualitativ hochwertige Bilder. Eine hochtechnische Atmosphäre, die im Behandlungsraum mit dem Umbau eine innovative Verschönerung der einfachen, aber effektiven Art erhält: Ein virtueller Wolkenhimmel an der Decke bringt ein Stück Entspannung, Stressreduzierung und Ablenkung in dieser Ausnahmesituation für Patient:innen durch dieses freundliche Panorama.
Bei dem neuen Gerät handelt es sich um ein High-End-Gerät, das den aktuellen medizinischen und technischen Möglichkeiten entspricht und höchstpräzise Technik für vielfältige Patientenbedürfnisse bietet. In kurzer Zeit kann die exakte Dosis verabreicht werden: „So müssen unsere Patient:innen weniger Zeit bei der Bestrahlung verbringen – das ist eine Erleichterung, die ihnen unmittelbar zugutekommt“, berichtet Dr. Strehl.
Der notwendige Abbau des alten Geräts, die Renovierung, die Montage des neuen Linearbeschleunigers unter größten Sicherheitsvorkehrungen nahm mehrere Monate in Anspruch. Nach umfangreichen Schulungen des Teams der Strahlentherapie erfolgte die Inbetriebnahme Mitte Juli. „Wir freuen uns sehr! Wir haben die Möglichkeit mit dieser modernen Technik zu arbeiten – in Verbindung mit der individuellen Behandlung und dem persönlichen Kontakt mit unseren Patient:innen und der vertrauensvollen Arbeit in unserem interdisziplinären Team macht dies die Besonderheit unserer Klinik aus“, erklärt Dr. Strehl.
Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie ist Mitglied des Onkologischen Zentrums am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG. Unter dem Dach des Onkologischen Zentrums finden sich die zertifizierten Zentren des Diakonieklinikums: das Viszeralonkologische Zentrum mit den Schwerpunkten Darm- und Magenkrebs, das Brustkrebszentrum, das Endoprothetikzentrum und das akkreditierte Pathologische Institut. Hinzu kommt eine Vielzahl an Fachkliniken innerhalb des Rotenburger Krankenhauses, 15 Fachabteilungen beteiligen sich mit ihrer jeweiligen Expertise am Onkologischen Zentrum für die Patient:innen.