22. Februar 2024
Die Entscheidung, die Notaufnahme aufzusuchen, hängt von der Ernsthaftigkeit der gesundheitlichen Situation ab. Ein klarer Grund für einen Notfallbesuch ist eine akute, lebensbedrohliche Situation, wie schwere Verletzungen, starke Blutungen oder Atemnot. Bei solchen Symptomen sollte keine Zeit verloren gehen und der Rettungsdienst (über den Notruf) gerufen werden, so dass gezielt erste Hilfe geleistet und das passende Krankenhaus angesteuert werden kann.
Neben offensichtlichen Notfällen gibt es auch Situationen, die eine schnelle medizinische Beurteilung erfordern. Starke Schmerzen, die plötzlich auftreten, insbesondere im Brustbereich, könnten auf ernsthafte Probleme hindeuten und erfordern eine sofortige ärztliche Untersuchung. Ebenso sollten neurologische Symptome wie plötzliche Verwirrung, starke Kopfschmerzen oder Lähmungserscheinungen umgehend ärztlich abgeklärt werden.
In der Notaufnahme erfolgt eine Priorisierung der Patient:innen, um diejenigen mit dringenderen Bedürfnissen zuerst zu behandeln. Dies geschieht durch das sogenannte Triage-System. Fachkräfte, oft speziell geschulte Pflegekräfte, bewerten die Schwere der Erkrankungen oder Verletzungen anhand von vordefinierten Kriterien.
Die Triage-Kategorien reichen üblicherweise von "lebensbedrohlich" bis "weniger dringlich". Patient:innen mit akuten, potenziell lebensbedrohlichen Zuständen, wie Herzinfarkten oder schweren Verletzungen, werden als höchste Priorität eingestuft und umgehend behandelt. Folglich werden Patient:innen mit weniger dringenden oder stabilen Zuständen länger warten müssen.
Dieses System ermöglicht eine effiziente Nutzung der begrenzten Ressourcen in der Notaufnahme und gewährleistet, dass diejenigen, die am dringendsten Hilfe benötigen, schnell versorgt werden. Es ist wichtig zu beachten, dass Wartezeiten in der Notaufnahme variieren können – abhängig von der Schwere der Fälle und dem aktuellen Patient:innenaufkommen.
Grundsätzlich ist es in weniger akuten Fällen ratsam, wie beispielsweise bei Fieber oder grippeähnlichen Symptomen, zuerst eine:n Hausärzt:in oder in den sprechstundenfreien Zeiten den ärztlichen Bereitschaftsdienst zu kontaktieren. Diese können Empfehlungen geben, ob ein Besuch in der Notaufnahme erforderlich ist.
Dr. med. Jens Büttner ist Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am AGAPLESION ELISABETHENSTIFT in Darmstadt.
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