26. April 2023
In logopädischen Praxen, Kliniken, Reha-Einrichtungen, Ambulanzen, (Früh-) Förderzentren und in Kindergärten, Forschung und Lehre an Universitäten und Berufsfachschulen.
Schluckstörungen (Dysphagie) sind ein sehr häufiges Störungsbild. In der Therapie werden Probleme behandelt, die das rasche und sichere Schlucken von Speichel, breiiger und fester Konsistenzen, sowie von Flüssigkeiten und Tabletten betreffen. Ein führendes Ziel der Therapie ist es, die Aspirationsgefahr, d.h. die Gefahr, dass Essen oder Trinken in die Lunge gelangen, zu verhindern. Dies erfolgt durch Kost- und Getränkeanpassungen, Verhaltensanpassungen beim Essen und Trinken sowie ggfs. gezielte motorische Übungen zur Verbesserung der motorischen den Schluckvorgang betreffenden Fähigkeiten (und der Sensibilität).
Bei einer erworbenen Sprachstörung (Aphasie) z.B. nach einem Infarkt bestehen Einschränkungen auf zumeist allen Sprachebenen: Wortfindung, Sprachverständnis, Lesen und Schreiben. Das Therapieziel ist eine bestmögliche Wiedererlangung der Kommunikationsfähigkeit für den Alltag und ggfs. auch für einen beruflichen Wiedereinstieg. Die therapeutische Arbeit versucht, die Kompetenzen aller Sprachebenen zu erweitern unter Einbeziehung der Interessen und Bedürfnisse des Patienten.
Bei einer durch einer Hirnverletzung oder Hirnerkrankung verursachten Sprechstörung (Dysarthrophonie) besteht eine Einschränkung der Sprechverständlichkeit vorrangig aufgrund motorischer Defizite der am Sprechvorgang beteiligten Strukturen. Ein führendes Symptom ist häufig eine undeutliche, verwaschene Aussprache.
Die Therapie richtet sich auf die Verbesserung der jeweils oft im Schweregrad unterschiedlich gestörten Bereiche - Atmung, Stimme (Stimmqualität, -dynamik, Intonation), Artikulation, Sprechtempo und das situative Anpassen des Gesprächsverhaltens - um eine für den Alltag möglichst ausreichende Sprechverständlichkeit zu erlangen.
Die ambulante Logopädie aller logopädischer Störungsbilder wird vor allem von logopädischen Praxen übernommen, bei stärkeren Mobilitätseinschränkungen auch als Hausbesuch.
Die Logopädie ist ein Heilmittel und Bestandteil der medizinischen Grundversorgung. Das bedeutet, dass über eine Verordnung des Arztes die Kosten zum größten Teil (abgesehen von Eigenanteilen) von den Krankenkassen übernommen werden.
Katharina Marotzke, Sprecherin für Logopädie am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM HAMBURG.
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