Wie HIV-Patient:innen mit der HIV-Spritze behandelt werden können?

25. November 2024

Was ist HIV, und wie wird es behandelt? 

HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) ist ein Virus, das das Immunsystem angreift, insbesondere bestimmte weiße Blutkörperchen, die sogenannten CD4-Zellen. Ohne Behandlung kann HIV zur Immunschwächekrankheit AIDS führen. Moderne Therapien, die als antiretrovirale Therapien (ART) bekannt sind, können das Virus jedoch so weit unterdrücken, dass es im Blut nicht mehr nachweisbar ist.  

Bisher bedeutete ART für viele Betroffene, täglich Tabletten einnehmen zu müssen. Das ist effektiv, kann aber herausfordernd sein – sei es durch die Belastung des täglichen Zeitplans oder durch die Angst, bei anderen Misstrauen zu wecken.
  

Was sind Vocabria und Rekambys, und wie funktionieren sie?

Vocabria (Cabotegravir) und Rekambys (Rilpivirin) sind innovative Medikamente zur Behandlung von HIV. Sie gehören zur Klasse der langwirksamen antiretroviralen Medikamente und werden nicht täglich als Tablette eingenommen, sondern alle zwei Monate als Injektion verabreicht.  

Wirkmechanismus  

  1. Cabotegravir (Vocabria): Es handelt sich um einen Integrase-Inhibitor. Dieser blockiert ein Enzym, das das Virus benötigt, um seine Erbinformation in die menschlichen Zellen einzubauen. Dadurch wird die Virusvermehrung effektiv gestoppt.  
  2. Rilpivirin (Rekambys): Es ist ein nicht-nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI). Es blockiert ein weiteres Enzym, das das Virus benötigt, um sich zu vermehren.  

Beide Medikamente arbeiten zusammen, um die Viruslast niedrig zu halten und das Immunsystem zu schützen.  

Warum könnten Patient:innen diese Therapie wählen? 

Die Kombination aus Vocabria und Rekambys bietet viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapien:  

  1. Seltenere Einnahme: Statt täglich Tabletten zu nehmen, müssen Patient:innen nur alle zwei Monate eine Injektion erhalten. Das erleichtert den Alltag und verbessert die Lebensqualität.  
  2. Diskretion: Da keine tägliche Tabletteneinnahme erforderlich ist, können Betroffene ihre HIV-Diagnose leichter privat halten.  
  3. Weniger Sorgen um Vergessen: Das Risiko, eine Dosis zu vergessen, wird deutlich reduziert. Dies ist besonders wichtig, da eine regelmäßige Einnahme entscheidend ist, um Resistenzen zu vermeiden.  
  4. Verbesserte Therapietreue: Studien zeigen, dass Patient:innen mit langwirksamen Therapien oft besser bei der Behandlung bleiben, da sie weniger an die Einnahme denken müssen.  

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Wie bei allen Medikamenten können auch Vocabria und Rekambys Nebenwirkungen haben. Diese sind jedoch in der Regel mild und vorübergehend.  

Häufige Nebenwirkungen:  

  • Reaktionen an der Injektionsstelle: Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen, die meist innerhalb weniger Tage abklingen.  
  • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Fieber können auftreten, sind aber selten schwerwiegend.  

Seltene Nebenwirkungen:  

  • Allergische Reaktionen: Diese sind selten, können jedoch ernst sein. Symptome können Atembeschwerden, Hautausschlag oder Schwellungen umfassen.  
  • Leberprobleme: Erhöhte Leberwerte wurden beobachtet, sind jedoch selten ein Grund zur Besorgnis.  

Wichtig: Vor der ersten Injektion wird geprüft, ob die Medikamente von der zu behandelnden Person vertragen werden. Dazu wird zunächst eine orale Therapiephase mit denselben Wirkstoffen, in Form von Tabletten, durchgeführt.  


Warum ist das AGAPLESION der richtige Ort für diese Therapie?

AGAPLESION nimmt eine Vorreiterrolle in der medizinischen Versorgung ein und bietet eine ideale Umgebung für Patient:innen, die mit Vocabria und Rekambys behandelt werden möchten.  

  1. Umfassende medizinische Betreuung: AGAPLESION hat ein Netzwerk von spezialisierten Kliniken und Ärztinnen und Ärzten, die auf die Behandlung von chronischen Erkrankungen wie HIV spezialisiert sind.  
  2. Erfahrung mit moderner HIV-Therapie: Das medizinische Personal bei AGAPLESION ist mit den neuesten Therapien und Leitlinien vertraut. Sie können jeden individuell beraten und betreuen.  
  3. Interdisziplinärer Ansatz: Neben Infektiologen stehen auch Psycholog:innen, Sozialarbeiter:innen und Pflegekräfte bereit für eine ganzheitliche Unterstützung.  
  4. Moderne Infrastruktur: Die Kliniken verfügen über moderne Einrichtungen, die sicherstellen, dass die Patient:innen ihre Behandlungen in einer angenehmen und professionellen Umgebung erhalten.  
  5. Patientenzentrierte Versorgung: AGAPLESION legt großen Wert darauf, die Bedürfnisse und Wünsche der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen. Die Möglichkeit, eine diskrete, langwirksame Therapie zu erhalten, passt perfekt zu diesem Ansatz.  
  6. Zugang zu Innovationen: Als Teil eines großen Netzwerks kann AGAPLESION den Zugang zu neuen Therapien und klinischen Studien erleichtern.  


Wie läuft die Behandlung ab?

  1. Diagnose und Beratung: Nach der Diagnose wird gemeinsam ein individueller Behandlungsplan erstellt.  
  2. Orale Phase: Vor den Injektionen erfolgt die Behandlung zunächst mit Tabletten, um die Verträglichkeit zu überprüfen.  
  3. Erste Injektion: Die erste Dosis wird unter ärztlicher Aufsicht verabreicht, meist in den Gesäßmuskel.  
  4. Regelmäßige Injektionen: Alle zwei Monate erfolgt eine weitere Injektion.  
  5. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Um den Erfolg der Therapie zu überprüfen, finden regelmäßige Arztbesuche statt.  


Für wen ist diese Therapie geeignet?  

Nicht alle HIV-Patient:innen können mit Vocabria und Rekambys behandelt werden. Geeignet sind vor allem die:  

  • deren Viruslast durch eine bestehende Therapie bereits unter Kontrolle ist.  
  • ohne Resistenzen gegen Cabotegravir oder Rilpivirin.  
  • keine Probleme mit Injektionen haben.  


Ein neues Kapitel in der HIV-Therapie

Vocabria und Rekambys bieten eine vielversprechende Alternative für HIV-Betroffene, die eine diskretere und weniger belastende Behandlung wünschen. Mit weniger Tabletten, besserer Therapietreue und einem guten Sicherheitsprofil sind diese Medikamente ein bedeutender Fortschritt.  

Das AGAPLESION-Krankenhausnetzwerk ist der ideale Ort für diese Therapie. Mit modernster Ausstattung, erfahrenem Personal und einem patientenzentrierten Ansatz können Patientinnen und Patienten sicher sein, dass sie die bestmögliche Betreuung erhalten. Diese Kombination aus innovativer Medizin und exzellenter Versorgung ist ein wichtiger Schritt, um die Lebensqualität von HIV-Patient:innen weiter zu verbessern.
 

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