01. Februar 2022
Was ist eine chronische Wunde?
Nimmt die Haut einen Schaden, müssen diese entstandenen Wunden behandelt werden. Unter einer fachgerechten Versorgung durch einen Wundexperten sollte sich spätestens nach zwölf Wochen eine Abheilungstendenz zeigen. Tritt keine Abheilung der Wunde ein, spricht man von einer chronischen Wunde.
Wann ist es ratsam zu einem Mediziner bzw. Wundexperten zu gehen?
Tritt keine Heilung ein, dann muss die Wunde mit besonderem Augenmerk beobachtet werden. Wird diese größer, entsteht Geruch und treten Schmerzen auf, dann ist es empfehlenswert einen Experten aufzusuchen. Durch frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann eine Heilung erzielt werden. Zudem kann eine Vergrößerung der Wundstelle gestoppt werden.
Welche Diagnoseverfahren erfolgen, um die chronische Wunde zu identifizieren?
Vor Beginn einer adäquaten Therapie wird eine ausführliche Anamnese durchgeführt, um die Ursache der Entstehung der Wunde ausfindig zu machen. Der Wundexperte beschäftigt sich mit Fragen wie: Gibt es eine familiäre Disposition? Sind Nebenerkrankungen bekannt? Werden Medikamente eingenommen? Welche Behandlung wurde bisher durchgeführt? Entsteht die Wunde immer wieder an der gleichen Stelle?
Es werden Wundabstriche und Proben entnommen und die Ergebnisse betrachtet. Zudem wird die Gefäßsituation angeschaut.
Ist die umfängliche Anamnese abgeschlossen kann eine medizinische Diagnose erfolgen. Auf Grundlage der erhobenen Daten wird eine Therapie vorgestellt.
Was sind mögliche Behandlungswege?
Liegt ein Gefäßleiden vor, wird durch gezielte Behandlungsmethoden die Verbesserung der Gefäßfunktion angestrebt. Liegt die Ursache in einer diagnostizierten Diabetes, wird auch hier durch eine Regulierung der organischen Situation eine Linderung herbeigeführt. Gegebenenfalls kann eine Anpassung der Einnahme der Medikamente sinnvoll sein.
Ist die Ursache der wiederkehrenden Wunde behoben, schließt sich die moderne Wundtherapie und
-versorgung an. Durch die Art der Wundversorgung durch Wundauflagen, Einhalten von Verbandswechsel-Intervallen und dem Schaffen eines Netzwerkes, um die Wundversorgung aufrechtzuerhalten, kann eine Heilung erzielt werden.
Auch die Kausaltherapie mit den einzelnen Maßnahmen kann dauerhafte Linderung schaffen und zu einer Vermeidung der chronischen Wunde beitragen. Hierzu gehören die Kompression, die Schuhversorung, aber auch Lagerungs- und Bewegungsmaßnahmen.
Elena Libich (r.)
Gefäßassistentin, Wundexpertin ICW-zertifiziert, Pflegetherapeutin Wunde (ICW), Fachtherapeutin Wunde (ICW), Netzwerkmoderatorin, Spezialistin Unterdruck- (Vakuum)therapie, Fachkraft für mittleres Pflegemanagement
Ursula-Alexandra Wilken (l.)
Pflegerische Fachexpertin im Wundmanagement, Wundexpertin ICW-zertifiziert, Praxisanleiterin, Fachkraft für Notfallpflege
Gefäßzentrum Rotenburg
Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie