30. Juni 2021
Herz- und Kreislauferkrankungen, wie beispielsweise ein Herzinfarkt, gelten gemeinhin als klassische Männerkrankheiten. Obwohl ein Herzinfarkt vermehrt Männer als Frauen trifft, gehört er auch für Frauen zu den häufigsten Todesursachen. Jährlich sterben mehr als 20.000 Frauen an den Folgen. Zudem haben sie nach einem erlittenen Infarkt schlechtere Genesungschancen. Bei ihnen sind jedoch die Symptome oft weniger eindeutig, als bei Männern.
Während bei Männern oft starke Schmerzen in der Brust, Atemnot oder Beklemmungs- und Angstgefühle als Anzeichen eines Herzinfarktes auftreten können, sind die Symptome bei Frauen oftmals diffuser.
Wichtig ist, die Symptome frühzeitig ernst zu nehmen. Häufig kommt es vor, dass frühe Anzeichen eines Herzinfarkts heruntergespielt und verharmlost werden.
Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen sind ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit oder Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen oder Übelkeit bis hin zum Erbrechen. Darüber hinaus wird oftmals von Schmerzen im Oberbauch, einem Ziehen in den Armen oder unerklärlicher Müdigkeit berichtet. In manchen Fällen konnten sogar Depressionen als Begleiterscheinungen beobachtet werden.
Ein Herzinfarkt tritt bei Frauen häufig erst im höheren Alter auf. Besonders nach der Menopause nimmt das Herzinfarktrisiko deutlich zu. Doch auch Frauen zwischen 40 und 50 Jahren sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt.
Um dem wirksam vorzubeugen, sollten Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfette oder Blutzucker sowie psychosoziale Belastung und Stress vermieden werden. Dafür sollte auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung geachtet werden.
Bei einem Herzinfarkt gilt es, schnell zu handeln! Wählen Sie bereits bei einem kleinen Verdacht auf einen Herzinfarkt die 112 und rufen Sie den Notarzt. Weitere Erste Hilfe können Sie leisten, indem Sie die Patientin in eine aufrechte Position bringen und den Oberkörper erhöht lagern. Das können Sie beispielsweise tun, indem Sie die Patientin an eine Wand lehnen. Lassen Sie die Patientin bis zum Eintreffen des Notarztes nicht allein und versuchen Sie, die Patientin zu beruhigen.
Prof. Dr. med. KR Julian Chun ist Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie am Cardiologisches Centrum Bethanien (CCB) am AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS in Frankfurt am Main.
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