23. Oktober 2020
Aerosole sind ein Gemisch aus festen und flüssigen Schwebeteilchen. Da es sich um sehr kleine und damit leichte Partikel handelt, schweben sie sehr lange in der Luft. Aerosole können auch Bakterien und Viren enthalten.
Im medizinischen Bereich wird zwischen der „Tröpfcheninfektion“ und der „Infektion über Aerosole“ unterschieden. Größere Partikel werden als Tröpfchen bezeichnet und Partikel, die kleiner als fünf Mikrometer sind, als Aerosol. Während Tröpfchen relativ schnell sedimentieren, d. h. auf den Boden absinken, bleiben Aerosole über längerer Zeit in der Luft schwebend.
Beim gewöhnlichen Ausatmen verbreitet jeder Mensch Aerosole in seine Umgebung - mehr noch beim Sprechen, Singen, Husten und Niesen oder unter körperlicher Anstrengung.
Wenn sich nun Krankheitserreger, wie beispielsweise SARS-CoV-2-Viren in den Atemwegen befinden, können die Aerosole diesen Krankheitserreger enthalten.
Trifft das virushaltige Aerosol dann zum Beispiel auf Zellen der Atemwege oder der Augenbindehaut einer nicht infizierten Person, kann es zu einer Vermehrung des Virus in diesen Zellen kommen: Die Person hat sich dann mit dem Coronavirus infiziert.
In geschlossenen Innenräumen reichern sich Aerosole schnell an. Sie verteilen sich im kompletten Raum. Halten sich mehrere Menschen länger in einem kleinen, nicht belüfteten Raum auf, erhöht sich das Infektionsrisiko durch Aerosole.
Wie verhindere ich eine Corona-Ansteckung über Aerosole?
Auch hierfür gilt: Abstand halten, Husten- und Niesetikette einhalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.
Das Ansteckungsrisiko durch Aerosole ist in Innenräumen – wegen des beschränkten Luftvolumens – höher als im Freien. Um das Infektionsrisiko zu minimieren wenn sich mehrere Menschen in einem Raum aufhalten, ist der Austausch von Raumluft gegen Außenluft ratsam. Durch das Lüften werden die infektiösen Aerosole in der Raumluft verringert.
Wie lüfte ich richtig?
Lüften Sie Innenräume regelmäßig und gründlich, insbesondere wenn sich mehrere Personen darin aufhalten.
Besonders empfehlenswert ist eine Querlüftung, das heißt die Raumluft über Durchzug gegen Frischluft austauschen. Auch durch minutenlanges Stoßlüften bei weit geöffnetem Fenster wird die Raumluft ebenfalls ausgetauscht. Weniger wirksam ist es das Fenster zu kippen, auch wenn es dauerhaft gekippt ist, da hier der Luftzug deutlich geringer ist.
PD. Dr. med. habil. Bernhard Jahn-Mühl ist Leiter von AGAPLESION HYGIENE - Institut für Hygiene und Umweltmedizin.
In der Verantwortung für unsere Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden hat Hygiene bei AGAPLESION höchste Priorität.
Korrekte Hygiene verhindert Infektionen und trägt damit entscheidend zum Behandlungserfolg und zur Gesundung unserer Patienten bei. Mit AGAPLESION HYGIENE verfügt AGAPLESION über eine eigene Fachkompetenz in Fragen der Hygiene auf höchstem Niveau.
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